Donnerstag, 17. Mai 2007

Gastreferat von Konrad Fasnacht (04. Mai 2007)

Liebe Leserinnen und Leser
Nach längerer Absenz folgen nun in kurzer Folge drei Blogeinträge. Dieser hier widmet sich dem Gastvortrag, den Konrad Fassnacht am 4. Mai 2007 hielt. Der Gastreferent war bei Siemens verantwortlich für die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften und ist auf demselben Gebiet seit April 2005 als selbstständiger Consultant tätig.

Worum ging es eigentlich?
In seinem Vortrag besprach Konrad Fassnacht die Herausforderungen und Probleme, die der Einsatz von neuen Kommunikationsmitteln für Führungskräfte schafft

  • Wegfall der nonverbalen Kommunikation (und damit von 70% der Botschaft)
  • Missinterpretationen von Botschaften durch Unkenntnis des Kontextes
  • (z.T auch bewusste) Wahl der falschen Kommunikationsmittel
  • Führung von Mitarbeitern über Distan

… und wie diesen Herausforderungen begegnet werden soll:

  • Die Medien bewusst nutzen, unter Beachtung ihrer Möglichkeiten und Grenzen
  • Den Kontext, in dem Kommunikation stattfindet, beachten und mit dem Gegenüber auch über diesen sprechen, um Missverständnisse vorzubeugen
  • Für die Zusammenarbeit in Teams klare Kommunikationsregeln definieren und Kontakttreffen entsprechend ihrer grossen Bedeutung sehr genau planen

Insgesamt zielt Konrad Fassnacht also auf eine reflektiertere Kommunikation ab, da mit geringem Aufwand schon viele Fallstricke vermieden werden könnten. Dass bei der Qualität der Kommunikation noch Entwicklungsbedarf besteht, zeigte er geschickt anhand von zahlreichen Beispielen aus seinem umfangreichen Erfahrungsschatz.

Fazit und Reflexion
Wie üblich frage ich mich als kritischer Student „Und was hat’s gebracht?“. Wenn ich die vor mir liegenden Slides noch einmal durchblättere, erscheinen mir einige Aussagen als recht offensichtlich, wenn nicht sogar trivial. Allerdings würde ich Herrn Fassnacht unrecht tun – vieles ist leichter gesagt als getan:

  • Unter Zeitdruck oder in emotional aufgeladenen Situationen wird nun mal zuerst gehandelt und erst später (vielleichtauch gar nicht ) reflektiert
  • Bei unangenehmen Gesprächen geht ein Email leichter von der Hand als ein Telefonanruf
  • Trotz allem Gespür für den Kontext bleibt immer ein Restrisiko zurück, kann eine Botschaft immer auch falsch beurteilt werden

Summa summarum bleibt uns also nichts anderes übrig, als die Kernaussagen des Gastreferats auf ein Post-It zu schreiben, dieses an den Monitor zu kleben und so im Alltag immer wieder über unser Kommunikationsverhalten nachzudenken Zwar habe ich noch keinen Notizzettel geschrieben, aber immerhin ein Telefongespräch geführt, anstatt ein SMS zu schreiben. Herr Fassnacht hat also bereits Auswirkungen auf mein Leben gehabt ;)

1 Kommentar:

Prof. Dr. Andrea Back hat gesagt…

Ja, Sie dürfen ruhig kritisch sein - in dem Stil wie Sie das machen, offen, aber fair, und mit einem "Lob/Bonbon" hintendrein, dass Wirkung erzeugt wurde, kann das kaum schief gehen.
Übrigens hätte auch ich eine kritische Bemerkung zum Gastvortrag; ich hatte unter Leadership für Virtual Teams noch viel mehr andere Aspekte erwartet als Kommunikationsprobleme, und was sich aufschaukelnd daraus entwickeln kann.