Donnerstag, 17. Mai 2007

Moderationsschulung mit Lore Ress (11./12. Mai)

Jaja, geschätzte Leser!

Man mag es kaum glauben, aber auch dieser Blogeintrag dreht sich um ein Gastreferat. Am 11. und 12. Mai wurden wir nämlich von Frau Lore Ress beehrt, die uns in die Benutzung des Online-Präsentationstools ‚Centra’ einführte. Da ich am Freitagnachmittag musikalisch tätig war, werde ich nur vom zweiten Teil der Schulung berichten. Dabei möchte ich vor allem den Nutzen der Veranstaltung reflektieren. Detaillierte Beschreibungen der Funktionen und des Nutzens von Centra findet man bei Mirjam oder Christiane, oder in diesem Datenblatt des Herstellers von Centra. Wer Centra in Aktion sehen möchte, sollte sich diese Demo anschauen

Zum Ablauf des Samstagmorgens
Der Morgen war in vier Teile unterteilt. Zunächst zeigte uns die Referentin die idealtypische Gliederung einer Onlinepräsentation. Diese versuchten wir Studenten anschliessend in Gruppen à zwei bis drei Personen in einem Thema nach Wahl umzusetzen. Nach einiger Zeit gab es noch einmal einen kurzen Input von Frau Ress. Sie zeigte uns, wie Präsentation durch Features wie Abstimmungen, Umfragen oder Quiz interaktiv gestaltet werden können. Auch diese Tipps versuchten wir wiederum einzubauen und gaben so unseren Präsentationen den letzten Schliff.

Anschliessend delegierte jede Gruppe einen Moderator und einen Co-Moderator, die zusammen an ihren Präsentations-Skills feilen durften. Dabei stellte sich heraus, dass ein gutes Dutzend Studenten schwerer zu hüten ist als der sprichwörtliche Sack voll Flöhe. Die abschliessende Fragerunde wurde kaum genutzt – Kein Wunder, hatten doch alle schon das Wochenende vor Augen und Hunger im Bauch!

Was wir gelernt haben …
Frau Ress konnte uns die wichtigen Funktionen von Centra einleuchtend erklären und gab uns auch einige Hinweise, die wir unbedingt beachten sollten:

  • Die Aufmerksamkeitsspanne der Zuschauer eines Onlinereferats ist kürzer als bei einem ‚realen’ Vortrag, deshalb sollte es viel mehr und früher einbezogen werden
  • Der Vereinbarte Zeitrahmen sollten möglichst strikt eingehlten werden
  • Störungen können immer auftreten, entsprechend sollte man sich vorbereiten
Ebenfalls erwähnenswert finde ich die folgende idealtypische Glieder einer Onlinepräsentation, die uns Frau Ress empfahl:
  1. Vor der Sitzung dem Publikum eine Beschäftigung geben
  2. Begrüssung / Vorstellung
  3. Ziele der Veranstaltung
  4. Einstieg ins Thema
  5. Thema
  6. Übung / Test um den Lernerfolg zu prüfen
  7. Feedback zu den Übungsresultaten abgeben
  8. Zusammenfassung der Präsentation
  9. Feedback zur Präsentation einholen

...
und was nicht
Wie bei Herrn Fassnachts Gastreferat war auch bei der Moderationsschulung zu erkennen, dass die behandelte Thematik eine grosse praktische Bedeutung hat. Das macht zum einen das Thema interessant und zum anderen den grössten Mangel der Veranstaltung umso ärgerlicher. Insgesamt kam die eigentliche Moderationsschulung nämlich viel zu kurz, mehr als die Hälfte des Samstagvormittags verbrachten wir mit der Zusammenstellung von Powerpoint-Slides. Hier möchte ich Philipp teilweise widersprechen. Mir war die Schulung nicht zu lang, sie hatte bloss zu viele Längen.
Ebenfalls fehlten mir Hinweise dahingehend, ob und inwiefern sich ein Präsentator bei einem Online-Vortrag anders zu verhalten hat, als bei einer Offline-Präsentation. Greift man auf Herrn Fassnachts Referat zurück, sollte das Wegfallen der nonverbalen Kommuniktion beträchtliche Auswirkungen haben. Über den Umgang mit dieser Restriktion hätte ich gerne mehr gehört.
Sollten diese Aspekte am Freitag behandelt worden sein, kann man den letzten Absatz meiner Kritik natürlich streichen.

Wie ginge es anders?
Da Kritik immer konstruktiv sein soll, möchte ich einige Verbesserungsvorschläge machen:

  • Den Leitfaden mit einer Beschreibung der wichtigsten Funktionen von Centra, dem Idealaufbau einer Onlinepräsentation und den wichtigsten Problemen bei virtuellen Moderationen könnte man im Voraus abgeben
  • Die Veranstaltung mit Frau Ress könnte man erst kurz vor den Abschlusspräsentationen durchführen, damit bei der Schulung der später e, benotete Vortrag vorbereitet/geübt werden kann
  • Die Präsentationen sollten durch die Gruppen im Vornherein erstellt werden. Während der Schulung könnten die Präsentationen unter der Anleitung von Frau Ress mit Centra „aufgepeppt“ werden.

Mit diesem Vorgehen könnte der überwiegende Teil der Präsentation für die eigentliche Schulung verwendet werden und alle könnten stärker vom Know-how der Referentin profitieren.

1 Kommentar:

Prof. Dr. Andrea Back hat gesagt…

Also, wenn ich mal einen Weblogautor für eine meiner Forschungsgruppen suche, dann wären Sie ein Wunschkandidat. Freut mich auch, dass Sie uns mit einer vollständigen Blog-Chronik beehren, also mehr Einträge haben, als verlangt. Und Sie haben die Beiträge anderer gelesen, verlinkt, Stellung bezogen (Philipp widersprochen), substanzielle vertiefende Unterlagen recherchiert und verlinkt (Data Sheet, Demo) - alles Dinge und ein Anspruch, der nicht von allen geteilt wird. Und last not least - die guten, klaren Verbesserungsvorschläge für die eModeration-Schulung. Die habe ich schon für meine "Lessons learned" und kontinuierliche Verbesserung notiert und werde das mit Lore Ress besprechen. Sie selbst habe noch Gelegenheit zum Üben, einmal in einer Generalprobe - mit Rückmeldung von mir und Frau Hain - und dann nochmals bei der Abschlusspräsentation. Insgesamt sollte sich dass dann einprägen und zu einer echten, abrufbaren Handlungskompetenz werden. In dem Sinne, weiter die gleiche Motivation wie hier sichtbar.